Am Dienstag, 31.7.2018 ruhen wir im schönen Garten direkt am Sambesi aus. Am frühen Nachmittag treffen drei Fahrzeuge mit Südafrikanern ein. Sie bleiben nicht lange, entscheiden sich noch ein Stück weiter zu fahren, weil sie am nächsten Tag früh die Grenze nach Sambia passieren wollen und bis dahin ist es noch eine rechte Strecke. Mit einer Einladung nach Robertson (200 km von Kapstadt entfernt) verabschieden sie sich.

 

Unser Visum für Mosambik läuft am 10.8.2018 ab, bis dahin nutzen wir die Zeit und beschliessen am Mittwoch noch zum Cahora Bassa Stausee zu fahren. Willy der Campbesitzer empfiehlt uns, in der Moringa Bay Lodge zu übernachten. Um dahin zu gelangen müssen wir wieder ca. 20 km zurückfahren, am Kontrollposten vorbei und dann nach Nordwesten abbiegen. Uns wird am Posten mitgeteilt, dass wir nicht zum Stausee fahren können, ohne wieder die 125 Dollar Strassengebühren zu bezahlen. Das wollen wir nicht, also drehen wir um und versuchen es über eine Allradstrecke entlang des Sambesi. Es handelt sich eher um einen Pfad als um einen Weg, welcher uns durch einsame und sehr ärmliche Ansiedlungen, oftmals ohne Strom, führt. In manchen Orten scheint es, dass mindestens die Kinder noch nie einen Lastwagen oder weisse Leute gesehen haben. Sie lassen alles stehen und liegen und rennen so schnell wie möglich weg. 90 km kämpfen wir uns durch unwegsames Gebiet und erreichen nach mehreren Stunden die Hauptstrasse nach Songo am Stausee. Die Moringa Bay Lodge liegt aber nochmals 60 km westlich von Songo. Es scheint kein Ende zu nehmen, endlich erreichen wir um 16.30 Uhr die Lodge, wobei die letzten 20 Km wieder Sandpiste waren. Die Lodge liegt auf einer Halbinsel und direkt am See und entpuppt sich als kleines Paradies. Der Empfang ist sehr herzlich. Soeben kehrt die Fischfangflotte mit ihren laut knatternden Katamaranen zurück. Hier werden hauptsächlich Kapentafische (eine ca. 4-5 cm grosse Süsswassersardinenart) gefangen. Am Abend essen wir im Restaurant mit toller Aussicht über den See.

 

Fakten zum Cahora Bassa Stausee:
Fläche: 2660 km2, Volumen: 63 km3 Wasser, Bauzeit des Damms: 10 Jahre, Dammhöhe: 171 m, Dammlänge: 303 m, Kraftwerksleistung: 2075 Megawatt

 

Heute Donnerstag, nehmen wir es gemütlich, ergänzen unseren Blog und führen das Tagebuch nach. Im grossen Pool können wir uns abkühlen. Für den späten Nachmittag haben wir eine Bootstour gebucht. Wir begeben uns auf die Suche nach Hypos und Krokodilen. Bald können wir dann auch mehrere Nilpferde und ein grosses Krok beobachten. Der Sonnenuntergang ist spektakulär, beinahe kitschig. Blutrot geht die Sonne im See unter, im Vordergrund ca. 50 Fischfangkatamarane mit ihren flachen Rahmennetzen. Zum Nachtessen probieren wir dann die frisch gefangenen Kapentafische, man isst diese ganz. Sie sind in einer Tomatensauce zubereitet und sehr lecker.

 

Freitag, 3.8.2018, schon wieder heisst es Abschied nehmen. Reisen ist ja sehr schön und interessant, aber das Verlassen von tollen Orten tut immer etwas weh. Um 8.15 fahren wir ab nach Songo, wir wollen uns noch die Staumauer ansehen. Das Städtchen überrascht uns positiv, ist es doch sehr gepflegt und verfügt sogar über eine Kläranlage!! Solange wie möglich fahren wir auf der Teerstrasse zurück nach Tete. Um den Kontrollposten zu umfahren, müssen wir aber wieder eine Querverbindung durch den Busch suchen. Nach einigem hin und her finden wir einen Pfad und landen bald in einem ausgetrockneten Flussbeet. Dort verirren wir uns und der Weg über das steile Ufergelände ist ziemlich mühsam. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit treffen wir auf eine schmale Piste, welche uns schlussendlich auf den richtigen Weg nach Tete führt. Jetzt geht es wieder flott voran, Mensch und Maschine atmen auf. Es ist bereits dunkel, als wir wieder im Camping in Tete eintreffen.

 

Am nächsten Tag müssen wir einiges erledigen bevor wir uns am Sonntag auf den Weg zur Grenze nach Malawi begeben. Diesel und Gas auffüllen, den Truck etwas warten, Bargeld und für die Visagebühren US Dollar beschaffen. Der Campbesitzer hilft uns mit einer neuen Gasflasche aus und organisiert Dollars, auch liess er uns vor zwei Tagen ohne Bezahlung zum Stausee fahren, er vertraute uns, dass wir nach der Rückkehr die Gebühren begleichen würden.

 

Die Grenze nach Malawi erreichen wir am 5.8. recht zügig, es hat kaum Verkehr. Die Formalitäten sind schnell erledigt, Visa, und Autoversicherung ausgestellt, Carnet de Passage abgestempelt. Wie bereits am Zoll, werden wir auch von der Bevölkerung sehr freundlich empfangen, alle winken und bestaunen unser Fahrzeug.

 

 

Mosambik hat uns sehr gefallen, das Land ist sehr vielseitig. Trotz verschieden negativen Meldungen fühlten wir uns nie bedroht. Die Leute begegneten uns immer freundlich und hilfsbereit.