Gemütlich räumen wir am Sonntag, 1. Juli 2018 zusammen und fahren dann ins nächste Einkaufzentrum, um unsere  Lebensmittelvorräte aufzustocken. Weiter Richtung Nordwesten kommen wir an vielen Game Resorts vorbei. Bevor wir die Waterberge erreichen durchfahren wir eine riesige Ebene mit endlosen Baumwollfeldern. Alles ist in bewässerten Rundfeldern  mit 400 m Radius angebaut. In Tabazimbi passieren wir ein grosses Kohleabbaugebiet (Tagbau), am Strassenrand stehen gigantische Bagger und Dumper. 10 km nach Tabazimbi biegen wir zum Marakele Nationalpark ab. Wir buchen für drei Nächte. Das Eingangstor mit traditionellem Strohdach erweist sich trotz Zusicherung des Wächters als zu niedrig. Leider merken wir das zu spät – ein verdächtiges Geräusch auf dem Dach lässt uns das Schlimmste befürchten. Tatsächlich sind beide Solarpanel total verbrochen. Lerne: man sollte immer selber schauen und sich nicht auf andere verlassen!!! Das Bontle Camp im Park erweist sich dafür als Glücksfall. Es hat keine Zäune, so dass die Tiere frei zirkulieren können. Ganz in der Nähe ist ein Wasserloch, wo sich immer Tiere aller Art aufhalten. Gegen Abend spaziere, neben den üblichen Impalas, Zebras und Kudus, drei Nashörner grasend vorbei. Das ist Afrika pur!

 

Am nächsten Tag fahren wir um 7.30 Uhr los, unser Ziel ist der Aussichtspunkt „Lenong“ auf 2000 m Höhe. Nach einer abwechslungsreichen 1-stündigen Fahrt auf Erdstrassen mit vielen Tierbegegnungen wechselt der Strassenbelag plötzlich auf Asphalt. Dieser Luxus besteht nur wegen mehreren Kommunikationsantennen, welche gewartet werden müssen. Nun führt die Strasse immer kurviger und steiler bergauf. Hoffentlich kommt uns niemand entgegen, ausweichen ist unmöglich. Nach einer weiteren ¾ Stunde erreichen wir den Gipfel (ich bin in Schweiss gebadet.) Wir sind nicht die einzigen, die die fantastische Aussicht geniessen. Junge Leute machen hier Frühstückspause. Wieder im Tal sehen wir einige Elefanten im Busch, wir stoppen und schauen was passiert. Immer mehr Tiere kommen aus dem Dickicht hervor, darunter einige Babys. Unglaublich wie viele Elefanten hier fressen, es müssen mehr als 50 sein. Weiter fahren wir u.a. an einem idyllischen See vorbei mit spektakulär gelegenen, luxuriös eingerichteten Zelten auf Stelzenplattformen. Den Abend geniessen wir im Camp.

 

Nach einer kurzen Pirschfahrt fahren wir am Dienstag, 3. Juli nach Tabazimbi zum Einkaufen, wir brauchen vor allem Trinkwasser und Erich will eine Blindnietzange für die spätere Montage neuer Solarpanel suchen. Im Internet hat er bereits Anfragen bei Händlern in Pretoria und Johannesburg gestellt. Auf dem Weg entdecken wir ein Werbeschild einer Solar-Firma an Ort. Tatsächlich finden wir die richtigen Solar Panel und sie sind auch noch an Lager. Zudem sind sie auch noch viel günstiger als in der Schweiz, nur 3000 Rand. Zurück im Camp macht sich Erich sofort an die Demontage rsp. Montage der Solarzellen. Nach zwei Stunden sind wir wieder „elektrifiziert“. Nachts kühlt es auf 4 Grad ab, alle Camper verziehen sich ins Innere der Zelte und Wohnwagen.

 

Gestern erkundigte ich mich nach dem Stand meiner bestellten Brillen. Heute nun kam der Anruf, dass sie abholbereit sind. Bevor wir nach Johannesburg zurückfahren machen wir noch einen Besuch im Mokolo Dam Nature Reserve. Über eine holprige Erdstrasse erreichen wir ein kleines Paradies direkt am Wasser. Wir stehen ganz alleine und geniessen die friedliche Abendstimmung. Hoffentlich bleiben die Crok‘s im Wasser! Wir wollen noch eine Nacht im Busch verbringen, deshalb fahren wir am 5. Juli Richtung Osten zum privaten Matamba Bush Camp. Im Internet ist es mit Höchstnoten bewertet. Sue, die Besitzerin, holt uns am Eingangstor ab und ist zuerst etwas ungehalten. Ebenfalls ein Eric hat seine Buchung kurzfristig abgesagt, so nimmt sie an, dass wir diese unzuverlässigen Gäste sind. Der Irrtum klärt sich aber schnell auf und wir dürfen auf der ehemaligen Gras-Landepiste stehen. Die Campingplätze sind ausgebucht und zudem könnten wir mit unserer Höhe nicht zwischen den Bäumen passieren. Als Entschuldigung für das Missverständnis bringt uns Sue eine Flasche feinen Rotwein. Sie ist ganz begeistert von unserem Mobil und schickt gleich mehrere Fotos an ihren Mann Alan, welcher noch mit dem Auto unterwegs ist. In diesem Camp dürfen wir uns zu Fuss bewegen, also machen wir uns gleich auf eine Fuss-Safari. Die Tiere scheinen sich aber alle im Busch verkrochen zu haben. Zurück beim Truck geht es nicht lange und wir sind von mehreren Tieren wie, Zebras, Giraffen, Gnus, Impalas und Warzenschweinen umgeben. Wir sitzen gemütlich in unseren Campingstühlen und sind fasziniert von der hautnahen Afrika-Atmosphäre.

 

Freitag, 7. Juli 2018, kurz vor 7 Uhr erwache ich und mein Blick durchs Fenster erfasst mehrere Giraffen im herrlichen Morgenlicht. Die ganze Giraffenfamilie steht bei unserem Truck. Etwas im Hintergrund tummeln sich Elan-Antilopen im Busch – welch ein herrlicher Anblick! Kurz darauf lernen wir Alan, den Campbesitzer kennen. Er ist hell begeistert von unserem Wohnmobil, macht Fotos und löchert Erich mit Fragen über die Beschaffenheit und den Ausbau des Fahrzeugs. Sein Traum ist, ebenfalls ein geländegängiges Mobil zu bauen. Er und seine Familie sind schon sehr viel in Afrika gereist, er gibt uns unzählige Tipps und Hinweise, wo wir die schönsten Plätze finden. Anschliessend zeigen uns Sue und Allen noch den wunderschönen Campingplatz. Die fünf Stellplätze haben jeweils ein eigenes, strohgedecktes WC/Dusch-Rondavel. Diese sind mit sehr hübschen Details und mit viel Liebe eingerichtet. Nach einem herzlichen Abschied fahren wir nach Vaalwater. Im dortigen Mamba Shop würden wir am liebsten alles kaufen. Hier gibt es eine grosse Auswahl an erlesenen Souvenirs aus ganz Afrika. Über Modimolle und dann auf der N1 geht’s nun immer geradeaus nach Dainfern. Um 17 Uhr treffen wir wieder bei Erich’s Cousine ein. Hier ist es sehr kalt. Erika bereitet zum Nachtessen ein Käsefondue zu, das perfekte Essen bei diesen Temperaturen. Ihr Mann Dieter nimmt an diesem Wochenende an einer Perlhuhnjagd teil.

 

Am Samstag fahren wir nach dem Frühstück zum Fourways-Center, dort hole ich meine beiden bestellten Brillen ab. Sie passen perfekt, nun sehe ich wieder klarer. Anschliessend besuchen wir die im Jahr 2016 neu eröffnete, 68‘000 m2 grosse „Mall of Africa“ – die grösste in ganz South Africa. Die Baukosten betrugen 5 Milliarden Rand. In diesem luxuriösen und architektonisch sehr interessanten Einkaufszentrum findet man alles, von Lebensmitteln bis hin zu Designermode.

 

So, 8.7. – Heute besuchen wir den Organic Market bei der Waldorf Schule in Bryanston. Hier wird allerlei Selbstgemachtes wie Schmuck, Kleider, Seifen, usw. sowie sehr leckeres Gebäck und andere Delikatessen angeboten. Für 14.30 Uhr haben wir im Internet Tickets für eine Rock’n’Roll – Show im Casinokomplex von Gold Reef City besorgt. Bis dahin schlendern wir durch den angrenzenden Freizeitpark- und Themenpark. Rekonstruierte, viktorianische Strassenzüge lassen die Gold-Rush-Zeit Johannesburgs wieder auferstehen. Erich ist nicht zu bremsen, er fährt mit den verrücktesten Bahnen wie z.B. der Anakonda. Mir wird schon beim Zusehen schlecht. Die Rock’n’Roll – Show ist super, ein Elvis-Double Shaky Russel fegt mit viel Temperament und sehr guter Stimme über die Bühne.

 

Am Montag, unserem letzten Tag in Johannesburg treffen wir uns mit der ganzen Ochsenbein-Familie (Erika, Dieter, Tochter Barbara und Sohn Thomas) im Golfclub-Restaurant in Dainfern zum Frühstück. Nach gemütlichen Stunden heisst es Abschied nehmen, sie fahren zur Arbeit und unser Weg führt Richtung Mosambik. Schon im Dunkeln erreichen wir Nelspruit, dieser Ort liegt ca. 100 km vor der Grenze. Am Dienstag, 10.7. fahren wir durch die Krokodilpoort-Schlucht und decken uns in Malelane noch mit Lebensmitteln ein. Ca. um 13 Uhr erreichen wir unseren letzten Übernachtungsplatz in SA im Komatipoort Caravan Park.