Bevor wir am Mittwoch, 6. Juni weiterfahren, müssen wir schon wieder ins Ärztezentrum fahren. Erich hat mehrere mysteriöse schwarz/rote Flecken. Bei mir entdecke ich ebenfalls einen davon. Es sind Spinnenbisse und dazu noch von giftigen Tieren! Diese können Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen auslösen. Wir erhalten zur Behandlung Antibiotika und Antiallergene. Gut ausgerüstet fahren wir nach Durban direkt zu spektakulären Moses Mabhinda-Stadion welches extra für die Fussball-WM gebaut wurde. Nach der Besichtigung schlendern wir der Durbaner Küstenpromenade entlang. Rikschafahrer, Sandkünstler, Pantomimen und sonstige schräge Vögel bevölkern die Scene. Vor über 30 Jahren haben wir hier im Holiday Inn (heute Garden Court Hotel) übernachtet. Es hat sich einiges geändert. Am späten Nachmittag fahren wir weiter nach Queensburgh auf den sehr schön in einem Flusstal eingebetteten Camping. Abends fühlen wir uns nicht gut und dann beginnen die prophezeiten Beschwerden. Die nächsten beiden Tage quälen wir uns mit heftigen Schmerzen, vor allem der Kopf brummt.

 

Am Samstag, 9. Juni wagen wir uns wieder auf die Strasse, fühlen uns aber noch nicht ganz auf dem Posten. Wir fahren über die Old Man’s Road der Tousend Hills. Das Wetter ist etwas neblig, sonst würde man wirklich mehrere Bergkämme hintereinander in unzähligen Schattierungen sehen können. Heute ist die Gegend völlig überkommerzialisiert, schade. Im Tourismus Büro wird uns das Shongweni (Msinsi) Resort zum übernachten empfohlen. Es wäre wunderschön und idyllisch, wenn nur nicht am anderen Seeufer ein Jugend-Kanu-Camp stationiert wäre. Wir werden bis 9 Uhr abends mit ohrenbetäubender Musik beschallt. Ausser uns übernachten hier noch Albert und Daniel. Sie versuchen ihr Fischerglück, leider ohne Erfolg und dazu wird es in der Nacht eiskalt. Die beiden frieren erbärmlich in ihrem kleinen Zelt, wir können ja einfach die Heizung einschalten. Am nächsten Tag fahren wir nicht weit nur zum Midmar Dam Nature Reserve bei Howick. Hier hat man das Gefühl an einem Schweizer See zu sein.

 

Für die Weiterfahrt ist die R 108 die Midlands Meander Route vorgesehen. Die Strasse führt durch hügeliges Grasland gespickt mit riesigen Farmen. Dazwischen liegen Wälder und hübsche Seen. Diese Gegend wird auch mit dem Allgäu in Deutschland verglichen. Überall werden Antiquitäten, Souvenirs, Selbstgemachtes und Übernachtungen in Privathäusern und luxuriösen Hotels angeboten. Am Ende dieser Strecke in Mooi River biegen wir in Richtung Drakensberge ab. Das mächtige Gebirgsmassiv Giant’s Castle (höchster Gipfel 3377 m) taucht eindrücklich vor uns auf. Wir beschliessen kurzfristig eine 2-stündige Wanderung zu den Main Cave mit San-Felsmalereien zu unternehmen. Die Landschaft ist grandios! Leider können wir nicht im Nationalpark campieren, also fahren wir ca. 23 km bis zur „White Mountain Lodge“, welche an einem kleinen See liegt.