Heute am 12. Juni wollen wir das Champagne Valley besuchen, wir kommen aber nicht weit. Bereits im „Tokozisa“ Info-Center, gleich beim Abzweiger ins Tal, machen wir einen Zwischenhalt. Während Erich einen Espresso geniesst, sehe ich mir die hübschen Geschäfte an. Hier werden originelle Afrikanische Handarbeiten und Souvenirs, wie Schmuck, Schuhe, Kleider, Stoffe und Lebensmittel angeboten. Bei der Handbedruckten Baumwolle kann ich nicht wiederstehen.

Die Weiterfahrt durch das wunderschöne Valley ist sehr abwechslungsreich. Unterwegs passieren wir Gebiete, wo das dürre Gras kontrolliert abgebrannt wird. Manchmal erkennt man kaum die Strasse. Im Camp „Monk’s Cowl“ mit atemberaubender Sicht auf die umliegenden Gipfel unternehmen wir gleich eine Wanderung zu den „Sterkspruit-Falls“. Es gefällt uns so gut, dass wir beschliessen, hier die Nacht zu verbringen. Ganz alleine, inmitten der prächtigen Bergwelt geniessen wir den ruhigen Abend, nur ein Reh leistet uns Gesellschaft.

 

Auf der Rückfahrt zur Hauptroute am nächsten Morgen (in die Drakensberge führen nur Stichstassen) finden wir ein sehr originelles Antiquitäten-Museum mit Shop. Jeder Sammler alter Dinge bekäme hier glänzende Augen. Wir erstehen aber in der angrenzenden Ceramik-Ausstellung zwei wunderschöne Tassen von Zulu-Künstlern. Nun fahren wir wieder in die Drakensberge, diesmal zum „Cathedral Peak“. Wieder überwältigt uns das Bergpanorama. Leider ist das Camp wegen Umbauarbeiten geschlossen, also fahren wir weiter zum Royal Natal National Park, der Höhepunkt in den Drakensberge. Meistfotografiertes Motiv ist hier das „Amphitheater“, eine riesige, halbrunde Bergformation. Hier bleiben wir zwei Tage und unternehmen verschiedene Wanderungen. Fast schon sturmartiger Wind kommt auf, deshalb werden keine Wiesen abgebrannt und wir können bei sehr klarer Sicht überall hingehen.

 

Leider müssen wir uns nun am 15.6. von der herrlichen Bergwelt verabschieden, unser nächstes Ziel ist Johannesburg, wo wir mit Erich’s Cousine verabredet sind. Die Fahrt führt durch den Free State, eine flache, kahle Gegend mit nur vereinzelten Farmen. Der Wind fegt erbarmungslos über die Steppe. Nach 370 km auf der Autobahn erreichen wir am Abend das Gated Estate „Dainfern“ in Fourways, Johannesburg, wo wir von Erika und Dieter herzlich empfangen und mit einem köstlichen Abendessen verwöhnt werden. Die nächsten drei Tage wohnen wir in ihrem wunderschönen Haus direkt am Golfplatz. Ich bestelle zwei Brillen in einem sehr guten Fachgeschäft (nach meiner Star-OP benötige ich neue Sehhilfen) und besuche am Sonntag mit Erika das mondäne Sandton mit riesigen Shopping Malls. Erich begleitet Dieter zum Tontaubenschiessen.

 

Am Montag, 18.6. dürfen wir Erika’s Auto ausleihen und damit in den Pilanesberg Nationalpark fahren. Im 55‘000 ha grossen Tierpark sehen wir Nashörner, Elefanten, Gazellen, Giraffen, Krokodile, Gnus, Zebras, Nilpferde und viele Vögel.

Da die Herstellung der Brillen einige Zeit beansprucht, beschliessen wir in der Zwischenzeit in den Krügerpark zu fahren. Am nächsten Tag fahren wir, wieder mit unserem Truck, in Richtung Pretoria und weiter auf der N4 bis Dullstroom. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Hübsche B+B’s, Restaurants und kleine Geschäfte aus der Goldgräberzeit säumen die Strasse. Die Region ist vor allem bei Fischern sehr beliebt, gibt es hier doch viele klare Bäche und Seen mit Forellen. Auf dem Camping direkt an einem See werden wir von frei laufenden Pferden, Schafen, Gänsen und Hühnern begrüsst.

 

 

Am Mittwoch, 20.6. führt die Strasse durch hügelige Landschaften über Lydenburg und dann über den langgezogenen Long Tom Pass (2150 m ü.M.). Auf der anderen Seite Richtung Sabie erstrecken sich kilometerweite Wälder. Südafrika hat eine der weltgrössten Holzindustrien. Pro Jahr werden über 90 Millionen Bäume gepflanzt. Im Sabie River Camp werden wir von den sehr netten Besitzern empfangen und uns wird gleich eine Mitfahrgelegenheit von der Tochter zum Dorf angeboten. Wir kaufen Biltong (eine Art Bündnerfleisch aus Wild oder Rind) und geräuchte Forellen. Auf dem Nachhauseweg werden wir diesmal vom Campingbesitzer aufgelesen und mitgenommen, das scheint hier zum Service zu gehören. Kurz vor dem Camp besichtigen wir noch die schönen Sabie Wasserfälle.