Am Donnerstag, 21. Juni verlassen wir das sehr gepflegte Sabie River Camp. Bevor wir uns Richtung Hazyview und Krüger Park aufmachen, fahren wir noch zu den Lone Creek Falls. Spektakulär! Das Wasser donnert 70 m in die Tiefe. Die weitere Strecke führt durch dicht bewaldetes Gebiet. Kurz vor Hazyview, nach einem Grosseinkauf und Auftanken besuchen wir das Elephant Sanctuary. Hier werden verwaiste Elefanten aufgenommen und gepflegt. Besucher erfahren während einer Führung Details über das Verhalten, die Anatomie und die Beziehung zum Menschen der Dickhäuter. Alles basiert auf Vertrauen – ein Elefant vergisst nie! Wir dürfen einen riesen Bullen hautnah erleben, anfassen und mit dem Rüssel in der Hand einen Spaziergang unternehmen.

 

Die Fahrt zum Paul Kruger Gate zum gleichnamigen Park dauert noch ca. 1 Stunde. Nach Erledigung der Campbuchungen und admin. Erfassung fahren wir zu unserem ersten Übernachtungscamp „Skukuza“. Momentan ist Nebensaison, so dass wir ohne Probleme kurzfristig Reservationen tätigen können, sonst muss man bis zu einem halben Jahr vorher buchen. Wir genehmigen uns einen „Sundowner“ im Restaurant und suchen dann einen Stellplatz.

 

22.6. – Heute ist Frühaufstehen angesagt. Die meisten Tiere kann man am frühen Morgen und am Abend beobachten, während der Mittagshitze verziehen sie sich unter die schattenspendenden Büsche. Wobei es jetzt im Winter nur max. 27 Grad wird und in der Nacht bis 5 Grad abkühlen kann. Kreuz und quer durchforsten wir mit unserem Truck den Busch und treffen auf Zebras, Impalas, Gnus, Wasserböcke, Giraffen, Elefanten, Paviane, Nilpferde, etc. etc. Unterwegs hat es immer wieder eingezäunte und von Rangern bewachte Picknickplätze. Hier darf man aussteigen und Pause machen. Um 17 Uhr erreichen wir unser nächstes Camp „Satara“. Um 17.30 Uhr werden die Tore zu den Camps geschlossen und um 18 Uhr ist es hier dunkel. Noch ein paar Fakten zum Krüger  National Park: 20‘000 Quadratkilometer gross, 380 km lang und ca. 60 km breit.

 

Am nächsten Tag fahren wir weiter Richtung Norden. Schon bald schrecken wir eine Gepardenfamilie (Mutter mit drei Jungen) am Strassenrand auf. Leider verschwinden sie schnell im Busch. Im Olifants Camp geniessen wir die unglaubliche Aussicht über den Fluss bei einem feinen Mittagessen. Elefanten und Nilpferde tummeln sich im Wasser und Affen (Grünmeerkatzen) versuchen den Gästen etwas vom Tisch zu stehlen. Kurz vor dem Mopani Camp entdecke ich unverhofft einen Leoparden. Bis Erich aber bremsen und zurücksetzten kann hat er sich auch schon im Gebüsch verkrochen, schade. Wir übernachten heute im Tsendze Rustic Camping, auch hier gibt es warme Open air Duschen und saubere WC’s. Am nächsten Tag fahren wir wieder zum Mopani Camp um noch eine Nacht zu verlängern. Wir haben Glück, denn unterdessen haben die Schulferien begonnen und der ganze Park ist ausgebucht. Also haben wir noch zwei Tage, um den Park weiter zu erkunden. Besonders an den Wasserstellen treffen wir jeweils viele Tiere an. Ganz am Schluss des letzten Tages sehen wir noch zwei Löwen friedlich unter einem Baum liegen. Den Park verlassen wir im Norden am Punta Maria Tor. Ein Parkwächter empfiehlt uns eine 15 km entferne Lodge & Camping. Die Wegbeschreibung ist präzis. Im späten Nachmittag treffen wir in der Copacopa Lodge ein und geniessen einen ruhigen Abend.

 

Am 26.6. besichtigen wir zuerst den Sunland Big Baobab. Der Riesenbaum soll über 1100 Jahre alt und bis kürzlich 22 m hoch gewesen sein und 47 m Umfang aufweisen. Leider ist ein Teil des Baumes abgebrochen und wirkt deshalb nicht mehr so imposant. Dann geht’s weiter nach Tzaneen. Im nicht gerade komfortablen Satvic Camping direkt über dem Stausee verbringen wir die Nacht.

 

Am Mittwoch ist unser erstes Ziel der Debengeni Wasserfall, 42 m hoch und sehr idyllisch gelegen. Es geht weiter über einen der steilsten Pässe Südafrikas (auf 6 km werden 600 Höhenmeter bewältigt) durch wunderschöne Wälder bis nach Haenertsburg, ein ehemaliger Goldgräberort von 1886. Heute ein verschlafenes, hübsches Feriendorf. Erich findet im Internet ein gut bewertetes Camp in der Wolkberg Wilderness Area. Bald schon endet die Teerstrasse und geht in eine immer kurviger und steiler werdende unbefestigte üble Wellblechpiste über. Es nimmt kein Ende! Nach über einer Stunde und auf fast 2000 m taucht endlich das Tor zum Camp auf. Die gute Bewertung ist mehr als übertrieben, die sanitären Anlagen in einem himmeltraurigen Zustand, dafür kostet es nur ca. 9 Fr. Bis die Ranger allerdings den richtigen Tarif und den  Quittungsblock finden, dauert es eine Weile. Die absolute Stille in der Nacht ist fast unheimlich, wir sind natürlich wieder mal die einzigen Gäste, der letzte Eintrag im Besucherbuch stammt vom April! Leider müssen wir am nächsten Tag dieselbe Strecke wieder runter fahren. Endlich wieder auf der Teerstrasse geht es flott weiter bis Poklowane und zum südlich gelegenen Bakone Malapa Freilichtmuseum. In einer 1-stündigen Führung erfahren wir viel Interessantes über das frühere Leben der Bakone, eine Untergruppe der Nord-Sotho. Wir lernen, wie man mit zwei Marulabaumwurzelstöcken Feuer macht, wie sie gejagt und Getreide gemahlen haben. Die Lehmhütten sind sehr schön bemalt und auch die Vorplätze zeigen okerfarbene Muster auf. Heute übernachten wir beim Witvinge Nature Reserve auf der Tibani Lodge. Wir stehen direkt an einem kleinen See.

 

 

Den 29. Und 30. Juni verbringen wir in Bela Bela (boiling-boiling), früher Warmbaths. Hier hat es heisse Thermalquellen. Das Wasser von 53 Grad schiesst mit 22‘000 l/h aus der Erde. Im Forever Resort hat es mehrere Thermalschwimmbecken, ein Wellenbad, Wasserrutschen, Wasserski, Minigolf div. Restaurants, ein Hotel und Campingplatz. Ein Wildpark schliesst sich ebenfalls an das gut besuchte Gelände. 

 

Nachtrag: Wir wurden gefragt, ob es in Südafrika möglich ist wild zu campieren. Dies ist nicht empfehlenswert, auch haben wir noch nie danach gesucht. Die Kriminalität ist sehr hoch und uns wird immer wieder nahegelegt sehr vorsichtig zu sein. Bis jetzt hatten wir Glück und sind noch nie in eine unangenehme Situation geraten. Wenn man allerdings die Schauergeschichten von Erich's Cousine hört bekommt man schon Bedenken. Sie und Ihr Mann Dieter wurden schon mehrmals im Geschäft und unterwegs im Auto überfallen und mit Waffen bedroht. Beim letzten Überfall wurde Dieter von vermeintlichen Polizisten auf der Strasse angehalten, sie wollten seine Uhr und Geld. Als er nicht sofort reagierte haben sie auf ihn geschossen. Nur seiner schnellen Reaktion und viel Glück ist zu verdanken, dass es heil davon gekommen ist.