Sonntag, 9.9.2018, schon am Vorabend verhandelten wir mit einem Einheimischen betr. einer Jeeptour nach Livingstonia. Der Preis von 150 US Dollar war uns aber zu hoch. Heute kam er wieder und bot uns eine Tour für 100 Dollar an, allerdings in einem Pickup. Der Nachteil ist, dass nur eine Person in der Fahrerkabine mitfahren kann, drei müssen auf der Ladefläche mitfahren. Die sehr steile, kurvige und steinige Strasse wäre für unseren LKW eine harte Herausforderung gewesen. Auch Alex, unser Schweizer Freund will nicht mit seinem Toyota hochfahren. Also buchen wir die Tour - das Abenteuer kann beginnen! Schon bald merken wir, dass Sitzen unmöglich ist wenn wir keinen Rückenschaden einfangen wollen. Anne, Erich und ich stehen also die ganz Tour hoch und wieder runter. Nach 45 Min. erreichen wir die legendäre „Mushroom Farm“. Die Lodge, in der vor allem Rucksacktouristen in hübschen Häuschen/Zelten auf schwindelerregenden Stelzenplattformen übernachten klebt förmlich am steilen Abhang. Die Aussicht von der Restaurantterrasse auf die tief unten liegende riesige blaue Fläche des Malawisees ist spektakulär. Wir bestellen unser Mittagessen auf 14 Uhr und fahren inzwischen noch ein Stück höher bis zu den Manchewe Wasserfällen. Zu Fuss erreichen wir die mitten im Regenwald liegenden, 125 m in die Tiefe donnernden Wassermassen. Anschliessend besuchen wir die Livingstonia Mission. Diese wurde 1894 von Lt. E.D Young gegründet und liegt auf 1400 m Höhe. Heute umfasst die kleine Ansiedlung ein Spital, eine Bibliothek, eine Kirche mit Glockenturm sowie eine Universität für Technik, Wirtschaft, Krankenpflege und Theologie. Leider ist das Historische Museum geschlossen. Zurück in der Mushroom Farm geniessen wir ein feines vegetarisches Essen. Um 16.30 Uhr erreichen wir wieder unser momentanes „Zuhause“ und verbringen einen angenehmen Abend mit Anne und Alex.

 

Heute Montag heisst es Abschied nehmen, Anne und Alex fahren weiter nach Sambia und wir wollen hier noch einen Tag geniessen. Unser nächstes Ziel ist nicht sehr weit. Über eine holprige und zum Schluss sehr steil abfallende Piste erreichen wir die Sangilo Sanctuary. Das Camp liegt an einer felsigen Privatbucht mit feinkörnigem Sand. Wir werden vom langjährigen Angestellten „Precious“ und drei Hunden begrüsst. Hier verbringen wir ganz alleine den 11. und 12. September.

 

Do, 13.9.2018, die heutige Etappe führt uns bis nach Karonga, unsere letzte Station in Malawi. Zuerst müssen wir uns mit Trinkwasser und Früchten eindecken. Anschliessend statten wir dem Kultur- und Museums-Zentrum einen Besuch ab. Leider ist das Museum z.Z. im Umbau. Trotzdem dürfen wir mit einem Angestellten die in einer grossen Halle eingelagerten Exponate besichtigen. In Vitrinen wird die Geschichte Nordmalawis vom Dinosaurier bis zur Demokratie gezeigt. Der Höhepunkt der Ausstellung ist der 120 Mio. alte Malawisaurus (Replika, 12 m lang, 3 m hoch). Gefunden wurde dieser 1924 ganz in der Nähe. Zum Übernachten fahren wir an den Strand zur Golden Sands Lodge. Das Navi führt uns wieder mal auf dem direktesten Weg dorthin, d.h. durch enge, sehr ärmliche Ansiedlungen. Einmal müssen die Anwohner eine tief hängende Leitung mit einer Holzstange hochheben, damit unser Truck passieren kann. Die Lodge sieht auf den ersten Blick nach gehobenem Standard aus, zeigt sich dann aber beim näheren Hinsehen als etwas verlottert. Heute müssen wir auf eine Dusche verzichten, da kein Wasser läuft. Auf dem Gelände tummeln sich 4 Pfauen, welche viel Lärm und noch mehr Dreck machen. Es riecht ziemlich streng.

 

Heute am 14.9. fahren wir früh los Richtung Tansanische Grenze. Unterwegs treffen wir auf die üblichen Kontrollposten der Polizei. Touristen können meistens ohne Fragen passieren, die Abschrankungen werden von Hand betrieben. Wir nähern uns wieder einer Barriere, aber oh Wunder, diese öffnet sich wie von Geisterhand. Des Rätsels Lösung: zwei findige Polizisten sitzen bequem im Schatten und bedienen die Schranke per Seil als Fernbedienung! Am Zoll läuft alles reibungslos, die Malawier wollen allerdings unser Fahrzeug von Innen inspizieren, was sie genau suchen ist uns schleierhaft. Schliesslich können wir zum Tansanischen Zoll, hier sind die Leute extrem freundlich und innerhalb kürzester Zeit sind wir im Besitz eines 3-monatigen Visums, das Carnet de Passage ist abgestempelt und eine Versicherung ist abgeschlossen.